Freieinweisung

Da staunten wir nicht schlecht, als uns die Kollegin einer deutschen Fachzeitschrift eine „Freieinweisung“ versprach. Für uns klang es zunächst mehr nach Drohung als Versprechen. Prinzipiell ist uns das unterschiedliche Vokabular der deutschsprachigen Länder sympathisch. Dazu zählt übrigens auch Liechtenstein, weshalb der Sprachraum korrekt DACHL lauten muss. Wir schmunzeln also, wenn in Luzern Autos und Velos ohne zu pressieren parkiert werden. Wir bummeln in München durch die Buden am Viktualienmarkt und lassen uns Möhren und Aprikosen eintüten, während wir gleichzeitig die Augen rollen, wenn unsere Kinder erklären, dass sie schnell noch die Treppe hoch gehen. Letztlich war auch das Mysterium der Freieinweisung rasch aufgeklärt. Wir werden also nicht unserer Freiheit beraubt und in die ohnedies stark frequentierte U-Haft eingewiesen, sondern freuen uns nunmehr über den kostenlosen Bezug des Magazins. Nach wie vor schmökern wir nämlich gerne in Printmedien und beobachten, welche Themen sich wie entwickeln und wer sich wofür interessiert. Nur so gelingt es uns zielgerichtet zu informieren anstatt mit Massenmailings zu frustrieren.

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Von | 2025-04-25T18:09:21+00:00 24. April 2025|Tags: |