Bewegte Zeiten

R.I.P., liebes Flash! Wir waren dank Matt Spanky unter den ersten Nutzer*innen der nun eingestellten Software von Adobe. Die „bewegten Zeiten“ sind aber keinesfalls vorbei.
Die Site im Bild. Schlampig artikuliert durchaus verwechselbar mit „Zeit im Bild“. Die ist ja zur Zeit in vieler Munde. Weil Armin Wolf den vorzeitig geimpften Bürgermeister aus Feldkirch interviewte – und es dazu sehr viele, sehr gegensätzliche Reaktionen gibt. Literaturwissenschaftler Christian Schacherreiter fand dafür in den Oberösterreichischen Nachrichten mit „in Krisen droht die Hysterie, auch die sprachliche“ für mich passende Worte. Für Rezipient*innen muss zweifellos „der Unterschied zwischen kritischem Journalismus und Heiliger Inquisition“ erkennbar bleiben. Dafür plädieren wir im ImPressRoom schon seit Jahrzehnten. Unabhängig von Krisen. Mag sein, dass die jetzige das Tüpfelchen auf dem I ist. Anchorman Armin Wolf findet übrigens nicht, dass er zu weit gegangen ist. In einem Interview mit der oben genannten Tageszeitung gesteht er, dass es ihn „nicht so dramatisch beeindruckt, wenn sich 100 Leute über das Interview beschweren“. Immerhin gab es fast eine Million Zuseher*innen. Mich auch. Die Zeit im Bild ist meine abendliche, letzte „Amtshandlung“ als Kommunikationswissenschaftlerin und damit auch Medienbeobachterin vor dem Zubettgehen. Barbara fällt hierfür aus. Wohlwissend, dass vom Wolf (in der Regel) keine Gefahr für den Menschen ausgeht, hat sie ihn auf allen Kanälen blockiert.
Mir ist durchaus bewusst, dass die Meinung nur die kleine Schwester des Wissens darstellt und meine schon gar nicht eine öffentliche ist. Sie zu haben, ist aber wichtig. Sie auch öffentlich zu machen, sollte (Sach-)Kenntnisse voraussetzen. Vor allem auf dem Tummelplatz „Social Media“, wo Meinungen immer wieder unfundiert und ungeprüft den Weg ins Megaphone finden.

Foto © IPR

Von | 2021-12-20T17:10:06+00:00 28. Januar 2021|Tags: |