News Avoidance

Von „orf.on“ zur eigenen Website – so wie viele in unserem Umfeld haben auch wir vor einigen Monaten unsere „Tür“ ins World Wide Web – die Startseite – gewechselt. Wir legen eine Verschnaufpause ein, zumindest was Corona-News anbelangt. Wie fast ein Viertel der Rezipient*innen. Das zeigt eine aktuelle Studie an der Universität für angewandte Studien in Utrecht für das Fachblatt „Digital Journalism“. News Avoidance heißt dieses Phänomen. Grund für diese Nachrichtenvermeidung sei laut Studienautorin und Journalismusforscherin Yael de Haan nicht das fehlende Vertrauen in Medien oder gar, dass man nicht mehr informiert werden wollen würde. Es ist schlicht zu viel an Information geworden. Wir schließen uns den mehr als 1.500 Menschen an, die in den Niederlanden zwischen April und Juni 2020 befragt wurden.
Was die Redaktionen daraus lernen können: In Zukunft sollte es nicht mehr nur um Breaking News gehen. Und dass man etwas noch nicht weiß und darüber berichten wird, sobald man es weiß, ist auch nicht immer eine Berichterstattung wert.
Übrigens: Jene Menschen, die Nachrichten zum Thema Covid-19 boykottierten, fühlten sich besser. Tun wir definitiv! Nicht jede bad news ist good news.
Für den Frühling sind weitere Untersuchungen geplant. Sie sollen vor allem Aufschluss darüber geben, wer diese Menschen sind, die derzeit News Avoidance praktizieren und ob diese dann weniger informiert sind. Wir bleiben dran!

Foto © Pixabay/Katherine Gomez
Quelle: science.ORF.at/Tobias Gassner-Speckmoser, 31. Jänner 2022

 

Von | 2022-02-16T11:24:53+00:00 31. Januar 2022|Tags: |