Um die Ecke

Und einmal mehr waren wir, weil uninformiert, die Letzten. Es war wohlbemerkt erst kurz nach fünf Uhr nachmittags als uns der Kellner lässig auf die Sperrstunde verwies und bat, uns langsam zu verabschieden. Nachdem er uns im hippen Lokal im 3. Wiener Gemeindebezirk zur Begrüßung eine knappe Stunde zuvor den Cappuccino über die Notizblöcke gekippt hatte. Seiner Frage „Soll ich`s wegmachen?“ schenkten wir zunächst wenig Aufmerksamkeit; Frauen in der zweiten Lebenshälfte, zu denen wir uns zählen dürfen, sehen wie Maulwürfe und hören wie Schnecken und profitieren damit speziesbedingt offenbar nicht von den Gesetzmäßigkeiten des Tierreiches, in dem üblicherweise Mängel durch Stärken ausgeglichen werden. Als der obligatorische Wischmopp tatsächlich ausblieb, baten wir Mr. Tollpatschig doch noch unisono mit „Nett wärs!“ ums Aufwischen. Schließlich waren die Blöcke voller geistiger Schöpfungen. Vor allem nach unserem Meeting am Institut für Kulturmanagement und Gender Studies (IKM). Quasi um die Ecke haben wir gemeinsam mit den Lehrgangsverantwortlichen bewusst um die Ecke gedacht und zielführende Bewerbungsmöglichkeiten für den im Oktober nächsten Jahres wieder startenden viersemestrigen, berufsbegleitenden Universitätslehrgang Kulturmanagement reflektiert. Mit dem Fazit, ab sofort verstärkt auf die hohe Weiterempfehlungsrate zu setzen und insbesondere alsbald mit der Bewerbung zu beginnen. Kunst- und Kulturinteressierte sollen eben nicht Gefahr laufen müssen, weil nicht fahrplanmäßig informiert, die Letzten zu sein (und damit keinen der insgesamt 24 Teilnehmer*innen-Plätze zu ergattern).

Foto © Korn PR

Von | 2023-10-24T11:49:32+00:00 18. Oktober 2023|Tags: |